Hessentag: Akkordeonisten begeistern in St. Georg

Kulturell war auch am Feiertag zu Fronleichnam wieder einiges los auf dem Hessentag in Rüsselsheim. Neben künstlerischen Assen wie Peter Maffay und Jan Josef Liefers mit seiner Band gab es viele kleinere musikalische Leckerbissen.

Einer von ihnen war das Erste Akkordeonorchester des Handharmonikaspielrings Bischofsheim (HHS). Trotz des guten Wetters und der vielen Angebote auf der Großveranstaltung saßen etwa 60 Zuhörer um 20 Uhr in der Kirche St. Georg. Für manch einen war es ein ganz neues Klangerlebnis; andere wussten schon, dass sie etwas ganz Besonderes erwarten durften.

Klassische Orgel- und Kirchenmusik stand ebenso auf dem Programm wie moderne Arrangements. Den Auftakt machten die Akkordeonisten, die von Pauken und Schlagzeug unterstützt wurden, mit der effektvollen und stürmischen „Farandole“ aus der L‘Arlesienne Suite von George Bizet. Bekannter aber nicht weniger eindrucksvoll waren die folgenden klassischen Stücke von Händel („Hornpipe“ aus der „Wassermusik“) und Bach („Präludium und Fuge in C-Dur“, „Air“ und das „Ave Maria“). Mit dem anschließenden Stück entführten die Musiker ihre Zuhörer in einen „Morgen in den Bergen“. Nach der „Suite Gothique“, einem ursprünglich für Orgel komponierten Werk von Leon Boellman war wieder die Fantasie der Zuhörer gefragt. „La Storia“ von Jacob De Haan ist ein klangvoller Hintergrund für eine bewegte Geschichte mit lauten und leisen Tönen. Dem Orchester unter der Leitung von Stefan Finkenauer sah man den Spaß am Musizieren an und die Besucher belohnten die Akkordeonisten am Ende der Veranstaltung mit viel Applaus. Die bemerkenswerte Akustik des Kirchenbaus rundete die gelungene Vorstellung ab.

Aus dem Bericht der Main-Spitze vom 17. Juni 2017:

„Zur Bühne am Rand des Hessentags ist am Fronleichnamstag auch die katholische Kirche St. Georg geworden. Das erste Orchester des Handharmonika-Spielrings Bischofsheim hat sich angesagt. In der an diesem schwülen Abend besonders angenehmen Kühle des Gotteshauses haben sich rund 50 Zuhörer eingefunden, viele Plätze bleiben aber leer. Aber auch hier ist das kein Thema. „Wir freuen uns über jedes Konzert, egal ob fünf oder 500 Leute da sind“, sagt Vorstandsmitglied Petra Popall. „Wer Akkordeon in der Kirche gehört hat, will das wieder hören“, ergänzt Dirigent Stefan Finkenauer. Er hat recht. Das rund 20-köpfige Orchester erzeugt ein Klangvolumen und eine Klangvielfalt, die es auch mit einer Orgel aufnehmen kann. Händels Wassermusik, Präludium und Fuge von Bach – an diesem Abend wird eine starke Lanze für das oft verkannte Instrument gebrochen.“

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